Revidierte Küche

Da wir kein Esszimmer mehr haben, verändert sich auch die Küche ein wenig. Es wird mehr Licht in der Küche geben, da die Fenster nun weiter drinnen sind. Zudem haben wir einen Sitzplatz und offene Gestelle an dieser Wand entlang gemacht. So kann man zum Rüsten sitzen und vor allem hat unsere Hausperle auch einen gemütlichen Platz am Fenster zum Essen.

Revidierte Pläne

Bevor die Weichen gestellt wurden, d.h. die Säulen im Boden sind, wollten wir noch einmal die gesamten Pläne überarbeiten und haben dabei ein paar Veränderungen vorgenommen. Die wichtigsten davon sind: 
  • Wir haben kein Esszimmer mehr (da wir sowieso immer draussen auf der grossen Terrasse essen werden. Wenn es mal zu kalt oder zu unangenehm wird, können wir immer noch an der Bar in der Küche essen).
  • Wir haben uns gegen den Airpool entschieden (es wurde uns klar, dass wir diesen, doch recht teuren, Teil des Pool sehr selten benützen würden).
  • Den kleinen Balkon im Gästezimmer gibt es auch nicht mehr. Dieser ging nach Süden und wäre zu heiss, um draussen zu sitzen.
  • Das Layout des Gästehäuschens ist ein wenig anders. Grösster Unterschied ist die zusätzliche Aussendusche.
Nun können wir das noch mit ein paar Plänen und 3D Ansichten untermalen:

Sau Ek (die Errichtung des Hauptpfeilers)

Der Termin stand. Da es in Thailand wichtig ist, alle Zeremonien an glücksbringenden Tagen abzuhalten, unternahmen wir alles, dass die Sau Ek Zeremonie, d.h. die Errichtung des Hauptpfeilers unseres Hauses, an einem solchen Tag stattfand. Schon einige dieser speziellen Termine mussten wir vorbei ziehen lassen, aber am 6. Januar 2012 sollte die Zeremonie nun wirklich stattfinden.
Mit dem Architekten wurde besprochen, wie das Ganze von der bautechnischen Seite her ablaufen wird und dazu malte er uns eine Skizze.


Es brauchte einiges an Vorbereitung:

Im Vorfeld trafen wir Phra Bomm, den leitenden Mönch im Tempel Wat Pa Dara Phirom in Mae Rim. Wir baten ihn diese Zeremonie für uns durchzuführen. Er schlug vor, mit weiteren vier Mönchen sowie einem Gelehrten, der das Ganze begleitet, zu kommen und gab uns verschiedene Anweisungen. Eveline  stellte schnell fest, dass sie mit ihren Thaikenntnissen in diesem Spezialgebiet an Grenzen stiess. Deshalb baten wir Somnuek, unseren Freund aus Sri Satchanalai, ob er uns bei den Vorbereitungen wieder helfen könnte (er hat schon unsere Hauseinweihung hier im Stadthaus Kompetent organisiert). Somnuek sagte sofort zu und nahm die Vorbereitungen in Angriff.

Am Vortag kam er nach Chiang Mai, brachte bereits einige Utensilien mit, den Rest wollte er hier kaufen. Am meisten gab uns zu denken, dass einiges erst am Morgen der Zeremonie erledigt werden sollte, denn die Esswaren mussten ganz frisch sein. Die Mönche mussten um 07.30 Uhr abgeholt werden und die eigentliche Segnung sollte um 09.09 Uhr stattfinden.

Wir nahmen es mit Fassung, denn wir wussten mit welcher Gelassenheit die Thais solche Anlässe vorbereiten und erstaunlicherweise klappt es immer.

Am effektiven Tag des Geschehens fuhren Eveline und Somnuek schon um 05.30 Uhr zum Markt um das Essen für die Mönche zu kaufen. Es sollten so eine Art ‚Lunchboxes‘ sein. Sie fuhren längere Zeit in der ganzen Stadt umher (zum Glück waren die Strassen noch leer) bis sie endlich den geeigneten Essensstand fanden, wo diese Lunchboxes zusammengestellt wurden. Im letzten Moment dachte man noch an Trinkwasser,  Teller, Platten etc. etc. Und irgendwie fuhren wir alle zum richtigen Zeitpunkt weg. Ausser …. Stopp …. der gekochte Schweinskopf und die anderen Opfergaben für den Geist des Grundstückes war noch nicht geliefert worden. Im Endeffekt klappte dann auch das noch.

Wir wurden beim Bauplatz abgeladen und Heinz und Somnuek fuhren weiter zum nahegelegenen Tempel, um die fünf Mönche und den Gelehrten abzuholen. Zu ihrem Erstaunen war das nicht so einfach. Phra Bomm hatte hochgradige Mönche aus verschiedenen Tempeln in der Umgebung aufgeboten, die alle noch abgeholt werden mussten. So wissen wir jetzt wenigstens, wo weitere schöne Tempel sind. Nur wurde die Zeit immer knapper. Aber was regen wir uns denn auf.

Bei der Baustelle begannen wir, die mitgebrachten Gaben für den Geist des Grundstücks auszupacken, aber viel mehr konnten wir ohne Somnuek noch nicht tun.
 

Wie bereits erzählt, sind die Löcher für alle Säulen schon gegraben. Unser Haus wird keine tragenden Wände haben, sondern tragende Säulen, wie das hier üblich ist. Es gibt auch keinen Aushub (ausser für den Swimming Pool). Somit war das Land schon bald für die Zeremonie bereit gestellt.
Aber oh Schreck, da war noch keine einzige Säule aufgestellt. Wiederum war niemand aus der Fassung zu bringen. Alles wurde geliefert und vor Ort montiert und mit Blumen, Bändern sowie einem Bananen- und einer Zuckerrohrpflanze geschmückt.

Nach der Ankunft der Mönche wurde alles noch fertig aufgebaut.


 Die Mönche vertrieben sich die Zeit mit Telefonieren.

 Jetzt konnte es losgehen. Als erstes beschwichtigte der Gelehrte die Landgeister mit brahmanischen Gebeten und Gaben in alle Richtungen.


Anschliessend stiessen wir beide Räucherstäbchen in jede der Gaben bevor wir Pali und Thai Gebete aufsagten. Wir baten um Glück und Gesundheit auf diesem Grundstück und in unserem Haus.

Als nächstes wurde unser neues Auto geweiht. Das macht den Mönchen immer grossen Spass, das hatten wir schon bei unserer Harley erlebt. Einer der Mönche setzte beim Fahrersitz neun Punkte mit weicher Kreide und drückte etwas Plattgold ans Innendach. Das Steuerrad umwickelte er mit einem Teil der Schnur, die auch das ganze Grundstück umgibt (unser Sohn Andy hatte in der Vorbereitung diese lange Schnur rund um das Grundstück befestigt).

Um zu zeigen, dass er damit fertig war, hupte er drei Mal kräftig. Zum Schluss bespritzte er das Auto innen und aussen mit dem mitgebrachten geweihten Wasser, was ihm sichtlich Spass machte.

Jetzt waren wir bereit für die weiteren Zeremonien. Da es recht schwierig ist, die Mönche auf einer Baustelle angemessen zu platzieren, hat man sich entschlossen, ihnen Stühle anzubieten. Und zu unserer Freude standen auch zwei Stühle für uns bereit.
Die Mönche beteten in Pali und wir sassen andächtig vor ihnen.

Während weiteren Gebeten gossen wir zum Gedenken an unsere Ahnen ganz langsam geheiligtes Wasser in eine Schüssel.

Nun gingen wir über zur Zeremonie zum Errichten des Hauptpfeilers, d.h. mittlerweile hatte man uns mitgeteilt, dass es noch einen zweiten Pfeiler gab, es muss ja alles ein Gleichgewicht haben (Ying und Yang).
Während die Mönche weiter beteten, warfen wir gemeinsam verschiedene Dinge, zuerst in das Loch des Sau Ek und anschliessend in das Loch des Sau Tho und zwar: goldene und silberne Münzen sowie Metallblätter in Gold, Silber und Kupfer auf die wir das Datum, unsere Namen und Geburtsdaten geschrieben hatten. Das Ganze wurde von den Mönchen mit Blütenblättern bedeckt und mit geweihtem Wasser bespritzt (und gleich noch alle Personen rundherum).
Danach schütteten wir Zement in die Löcher um den Baubeginn zu symbolisieren.

Um dem Ganzen Nachdruck zu verleihen wurde auch noch ein Feuerwerk gezündet.

Zum Abschluss der Feier übergaben wir den Mönchen die mitgebrachten Geschenke (gelbe Kübel gefüllt mit Allerlei Nützlichem) sowie je einem Couvert mit Geld und wir erhielten von ihnen eine geweihte Schnur ums Handgelenk gebunden.

Jetzt war es Zeit, die Mönche und den Gelehrten wieder in all die Tempel in der Umgebung zu verteilen. Somnuek wollte unbedingt, dass wir alles so hinterliessen wie es war. Deshalb ging der Rest der Gruppe zum Café im nahe gelegenen Spa, eine wunderschöne Anlage am Eingang zu unserer Überbauung.

Heinz, Andy und Somnuek beendeten die Zeremonie indem sie die Gaben an den Geist des Grundstücks verteilten, d.h. alles in zwei Stücke schnitten und an die Arbeiter auf der Baustelle verschenkten. Es war wohl ein lustiges Bild, aber leider hatten sie keine Kamera dabei.
Am nächsten Tag fuhren wir nochmals zum Grundstück, um die Bananen- und zuckerrohrpflanzen von den Säulen zu holen. Zuhause pflanzten wir sie in Töpfe. Im Moment ist es zu trocken, um sie gleich vor Ort einzupflanzen. Wenn die Regenzeit beginnt, können wir sie an einem guten Ort in die Erde stecken, damit wir auch später noch eine Erinnerung an diesen schönen Tag haben.

Etwas schleppend

Nach einer längeren Sendepause melden wir uns wieder. Es ging alles etwas schleppend. Die thailändische Bürokratie mahlt auch nicht schneller als die schweizerische. Wir brauchen ein sogenanntes ‚yellow book‘ eine Bestätigung, dass uns dieses Haus in der Stadt gehört und wir hier wohnen. Die Thais haben ein ‚blue book‘, aber Ausländer können darin nicht eingetragen werden. Diese ‚books‘ werden benötigt, wenn man legale Transaktionen tätigt, wie z.B. Hauskauf, Autokauf etc. aber auch beim Erwerb eines thailändischen Führerscheins. Wir brauchen unser ‚yellow book‘ unbedingt für die Baubewilligung.
Die zweite ‚Baustelle‘ waren die Markierungen auf dem Land, die bezeichnen wie gross unser Grundstück ist. Wir waren dabei im Herbst, als die Männer von der Vermessung auf dem Land waren und haben alles fotografiert, nur das Setzen dieser Markierungen nicht. Und jetzt waren sie nicht mehr auffindbar. So was klaut doch keiner. Diese Markierungen sind nummeriert und damit für andere völlig wertlos. Es war nicht herauszufinden was passiert war. Es dauerte fast zwei Monate und viele Gänge auf die Behörden bis jemand auf die Idee kam, dass die Markierungen vielleicht während der Regenzeit von Erde überdeckt worden waren. Siehe da, genau so war es. In der Zwischenzeit war auch das ‚yellow book‘ bewilligt worden und plötzlich kam alles wieder in Fahrt.

Das Setzen der Hauptsäule des Hauses ist der zeremonielle Baubeginn (nicht der erste Spatenstich).  Das ist ein spezielles Datum, das von Fachleuten nach verschiedenen Kriterien festgelegt wird. Schon einige dieser Daten waren vorbei und der nächstmögliche Termin war der 6. Januar 2012. Alle arbeiteten emsig auf diesen Tag hin. Wir haben eigentlich nur einen Zeitdruck und zwar, weil vor der nächsten Regenzeit wir das Dach auf dem Haus haben wollen. Letztes Jahr fing es im April schon heftig an zu regnen, ausserordentlich früh zwar, aber man weiss ja nicht, wie es dieses Jahr ist. Deshalb war es für uns so wichtig, dass wir endlich mit dem Bau beginnen konnten.

Vor diesem Setzen der Hauptsäule, des ‚Sau Ek‘, musste der Boden vorbereitet werden. Die Löcher für alle Säulen mussten gegraben werden. Die zwei Löcher für die Zeremonie wurden mit etwas Zement ausgelegt. Zwei Löcher (???), werdet ihr nun denken, aber dazu mehr später. Zuerst noch die Bilder vom Land nach dem ersten Spatenstich. Da das Land früher ein Reisfeld war, ist der Wasserpegel sehr nahe an der Oberfläche und das sieht man jetzt natürlich gut. Es wurde uns versichert, dass das kein Problem ist. Das Haus ist ja etwas über Boden gebaut und ein Kellergeschoss haben wir nicht.