Auswahl

Es ist erstaunlich, was wir heute in Thailand bei einem Hausbau zur Verfügung haben. Vor zwölf Jahren wollten wir eine Küche einbauen, aber es standen nur ganz einfache Küchenmöbel zur Verfügung.

Heute ist so ziemlich alles, was in der Schweiz erhältlich ist auch hier zu finden. Es ist nur eine Frage des Preises, wofür man sich entscheidet.
Nachdem Eveline schon viele Stunden in verschiedenen Geschäften verbracht hatte, um eine Vorauswahl zu treffen, war der Zeitpunkt gekommen, um zusammen festzulegen, was ins Haus eingebaut werden soll, wie z.B. Platten, sanitäre Installationen, Beleuchtung, etc. etc. Zwei Tage lang fuhren wir mit khun Sue vom Architekturbüro von einem Einkaufszentrum zum anderen. Angela, die bei uns zu Besuch war, hat uns ganz interessiert begleitet.

Es hat uns Spass gemacht, ist aber auch anstrengend. Da muss auch mal eine gemütliche Pause sein.


Es ist auch etwas schwierig, den Überblick zu behalten, was wir schon ausgelesen haben und wie das alles zusammen passen soll. Es war wichtig, dass wir uns für diese Artikel entschieden, damit wir die Offerten bei den Handwerkern anfordern können. Später können wir immer noch Änderungen anbringen, solange wir gewillt sind Preisabweichungen zu bezahlen.

Thailand unter Wasser

Im Anschluss an den Artikel den wir über das Erlebnis vom Steigen des Wasserpegels des Ping Flusses in Chiang Mai geschrieben haben, hat uns khun Daeng, der Architekt, Fotos geschickt, die nur 2 Stunden nach den Fotos von Eveline geschossen wurden. Diese folgenden Fotos geben einen guten Eindruck, wie schnell es gegangen ist.


In der Zwischenzeit ist ein Monat vergangen und das Wasser aus dem Norden hat Bangkok erreicht. Die Situation in Bangkok ist, wie erwartet, sehr bedenklich. Der grösste Teil der Stadt ist überschwemmt und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Dass auch wir intensiv von den Überschwemmungen in Bangkok betroffen sein würden, hatten wir jedoch nicht erwartet.
Wir hatten ein paar Wochen Besucher und gingen in dieser Zeit nicht einkaufen. Diese Woche mussten wir unsere Vorräte wieder etwas auffüllen und waren völlig perplex. Einen ganzen Nachmittag verbrachten wir damit, WC Papier, Katzensand, Katzenfutter, Fensterputzmittel. Zahnpasta, Schampon und Flaschenwasser und ähnliches zu kaufen. Singha Bier z.B. ist nicht mehr erhältlich.
 
 Thailand ist ein sehr zentralistisches Land. Fabriken und Lagerhäuser sind nur in und um Bangkok verteilt, viele davon im Norden der Hauptstadt, der Teil, der am Schlimmsten in Mittleidenschaft gezogen ist. Scheinbar sind in den Provinzen kaum Lager vorhanden, alles wird regelmässig von Bangkok gebracht. Obwohl wir keine Hamsterkäufe beobachten konnten, waren die Gestelle schnell leer, vor allem bei Produkten, die sehr regelmässig gebraucht werden.
Im Moment sind alle noch guter Dinge, aber da das Wasser in Bangkok noch kein Ende hat, wird es noch lange dauern, bis die Gestelle hier in Chiang Mai wieder voll sind.

Hochwasser in Chiang Mai

Am 28. September 2011 traf Eveline Khun Daeng, den Architekten, zu einer Besprechung in seinem Büro. Bei ihrer Ankunft waren seine Angestellten damit beschäftigt eine Mauer zu bauen, damit Wasser der angekündigten Überschwemmung vom Ping Fluss nicht ins Büro eindringen würde. Auf der Hauptstrasse hatte Eveline eine grosse Pfütze gesehen, aber sonst nichts Bedrohliches.

Nach einer Stunde drängte Khun Daeng zum Aufbruch, da Eveline sonst das Areal nicht mehr verlassen könne. Unglaublicherweise war das Wasser in der Zwischenzeit so hoch angestiegene, dass vor dem Büro etwa 10 cm überschwemmt waren und auf der Strasse stand das Wasser schon knietief. Der Wasserpegel stieg kontinuierlich. Eine Viertelstunde später wäre ein Wegfahren nicht mehr möglich gewesen.


Es war ein eigenartiges Gefühl durch die Stadt zu fahren. Viele Menschen bereiteten sich auf die Überschwemmung vor. Sie bauten Mauern vor ihren Eingängen auf oder verbarrikadierten sie mit Sandsäcken. Lastwagen voller Sand waren unterwegs, um den Leuten diese Vorsorgeaktivitäten zu ermöglichen.


Es war nicht überraschend, dass es grosse Staus gab. Auf den Brücken standen die Menschen und beobachteten gespannt das stetige Steigen des Wasserpegels. Die kleinen fahrenden Läden waren auch schon zur Stelle. Wie immer macht in Thailand alles Spass, selbst eine Überschwemmung.


Abends beim Treffen der ‚Chiang Mai Friends‘ kamen einige Mitglieder nicht, weil sie einfach nicht aus den Häusern gehen konnten oder mit dem Retten ihres Hab und Guts beschäftigt waren. Bob erzählte, dass er soeben in einen anderen Wohnblock umgezogen sei und feststellte, dass das Wasser immer höher stieg. Er hatte noch keine Lebensmittel eingekauft, aber dafür blieb nun auch keine Zeit mehr. Er nahm eine Tasche mit dem Nötigsten, stoppte einen vorbeifahrenden Lastwagen, der rückwärts gegen das Treppenhaus fuhr, damit er trockenen Fusses einsteigen konnte, und liess sich auf der Ladefläche in Sicherheit bringen. Bob wohnt nun in einem kleinen Hotel, bis das Wasser wieder auf eine akzeptable Höhe sinkt.

Daeng, unsere Angestellte, konnte am folgenden Tag nicht zur Arbeit kommen. Sie wohnt in der Nähe vom Architekturbüro, eines der am tiefst gelegenen Gebiete der Stadt, und kann nicht mehr weg (ausser vielleicht mit einem Boot). Sie erzählte später, dass das Wasser in einigen Teilen der Stadt sehr hoch stand, bis zu 1.5 m. Sie selbst bangte um ihr Leben, als sie sich durch Wasser rettete, das ihr bis zur Brust stand. Kein Wunder, denn die meisten Thais können nicht schwimmen.
In der Zwischenzeit haben wir in den Medien verfolgen können, wie schlimm es ist. Viele Privatpersonen haben sich entweder in ein höheres Stockwerk gerettet oder sind aus dem betroffenen Gebiet geflohen und kommen bei Verwandten und Freunden unter. Firmen mussten schliessen oder können nur beschränkt arbeiten, weil die Angestellten nicht zur Arbeit kommen können. Der Nachtmarkt, ein Zentrum für Touristen (da sind auch sehr viele Hotels), stand 50 cm unter Wasser, soll aber jetzt wieder offen sein.
In Thailand gibt es viele Gebiete, die schon seit Wochen von Überschwemmungen stark betroffen sind. Bisher sind um die 200 Todesfälle zu beklagen, Menschen, die von Wassermassen oder Erdrutschen mitgerissen wurden. Das Wasser geht wohl nicht so bald auf einen normalen Stand zurück. Es regnet weiter und grössere Regenfälle werden in den nächsten Tagen noch erwartet. Zudem sind die Staudämme voll und das überschüssige Wasser wird in die Flüsse abgeleitet, was weiter zu Hochwasser führt.
 Hier in Chiang Mai rechnet man damit, dass diese Krise noch mindestens 10 Tage dauert. Das ist allerdings nicht viel im Vergleich mit weiter unten liegenden Orten. Langsam aber sicher bahnt sich das Wasser den Weg zum Meer, das zwar 800 km aber nur 300 Höhenmeter von hier entfernt liegt. Bangkok liegt auf Meereshöhe und zum Teil auch darunter. Die Stadt bereitet sich auf eine weitflächige Überschwemmung vor.  Viele Gebiete sind schon jetzt betroffen, aber die grosse Wassermenge kommt wohl erst noch. Ayutthaya (60 km nördlich von Bangkok) ist völlig überschwemmt.
Wir wissen nicht, was noch alles kommt. Die Thais lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie nehmen einen Tag nach dem anderen.
Persönlich sind wir vom Hochwasser nicht betroffen, unser Haus in der Stadt ist zu weit weg vom Fluss und liegt auch ein paar Meter höher. Das Landstück in Mae Rim ist auch nicht betroffen. Es ist zwar nicht so weit vom Fluss weg, aber diese Gegend ist trocken.
Die Ereignisse in diesen Tagen erinnern uns an unsere Jahre in Bangkok, als wir viel Zeit in dem kleinen Haus am Fluss, in Ko Kret, verbrachten.
Auch da war alles für mehr als drei Monate überschwemmt. Wir konnten vom Boot aus direkt in den zweiten Stock des Hauses steigen.
Heute wie damals leben die Thais mit ihrem Schicksal, was es auch immer bringen mag und ihr Lächeln verschwindet selbst in diesen schwierigen Zeiten nicht.

Feinplanung

Nachdem wir nun das Grundkonzept und die Pläne angenommen haben, wird es nur noch kleine Veränderungen geben, am meisten im Hausinnern.

Hier noch ein paar weitere Vorschläge vom Architekten:


Es macht uns grossen Spass mit May’ 37 zusammen zu arbeiten. Die Leute sind sehr professionell, freundlich und sie setzen alles daran, uns unseren Traum zu verwirklichen.

Übrigens:
die Koordinaten vom Haus sind:
Latitude 18° 54'43.78N (Breite) / Longitude 98° 57'0.77E (Länge)
und es liegt auf 309 Metern über Meer.
Unsere Katze Guinness will auch beim Planen dabei sein.

Wir haben uns entschlossen, das Schwimmbad von der JD Pool Company bauen zu lassen. Auch sie sind sehr professionell und haben kreative Ideen. Nach dem Unterschreiben des Vertrages werden sie in ein paar Wochen mit dem Bau beginnen, d.h. ca. Mitte Oktober. Die Schale des Pools muss fertig gestellt werden, bevor mit dem Hausbau begonnen wird. Er ist so nahe am Haus, dass der Aushub das Fundament des Hauses beschädigen könnte.

Auch bei der Küche haben wir zuerst unsere eigenen Ideen zu Papier gebracht. Unsere Freundin Marlies ist Expertin im Küchenbau und hat sich unsere Ideen von der Schweiz aus genau angesehen. Ihre konstruktiven Anregungen waren sehr hilfreich und wir konnten einiges mit einbeziehen, bevor wir diese Zeichnungen an zwei Küchenbauer weiter leiteten.

Diese Küchenbauer gaben uns ihre Entwürfe und eigenen Ideen sowie Kostenvoranschläge. Wir haben uns für HOMIKITCH entschieden, eine weitere sehr professionelle Firma aus Chiang Mai.

Es gab natürlich einige Fassungen dieser Entwürfe und immer wieder kamen neue Ideen auf. Jetzt steht das Design so wie es hier zu sehen ist. Wir waren sehr erstaunt darüber, dass es in Thailand so ziemlich alles gibt, was auch in der Schweiz in guter Qualität erhältlich ist. Auch hier ist es eine Frage des Preises. Wir haben uns für eine mittlere Preisklasse entschieden und freuen uns sehr darauf, unsere Küche in Natura zu sehen.


Unsere thailändische Freundin Khun Boong ist uns sehr stark behilflich. Sie hat ein Reisebüro und einen Rundumservice für Leute, die sich in Thailand zur Ruhe setzen wollen. Khun Boong kennt unheimlich viele Leute und hat uns nicht nur den Architekten empfohlen, sondern unterstützt uns auch weiterhin mit guten Kontakten zu Handwerkern.

Nachdem uns Khun Daeng einen so speziellen Eingang entworfen hat, wollen wir natürlich auch eine Türe, die dazu passt. Hier sind wir auf der Suche nach einem schönen Design. Die Türen sowie verschiedene eingebaute Möbelstücke möchten wir aus Teak-Holz fertigen lassen. Dieses hier wachsende Holz ist sehr beständig gegen Wasser, Parasiten und Verfall. Bei unseren Temperaturen und vor allem der grossen Luftfeuchtigkeit ist das ein sehr wichtiger Aspekt. Bisher haben wir die Türen etwas vernachlässigt und jetzt, wo wir anfangen uns damit zu befassen, stellen wir fest, dass es nicht so einfach ist, das Passende zu finden.

- Konzept & Design

Im Vorfeld konnten wir uns keine grossen Vorstellungen machen über die Qualität der Arbeit hier in Thailand. Mittlerweile sind wir beeindruckt, genauso wie Urs, der für ein paar Tage bei uns weilt und uns zu den Meetings begleitet. Urs kann viel besser als wir die konzeptionelle Qualität abschätzen, da das Haus seiner Familie erst vor kurzem fertig gestellt wurde.

Es gibt ausgezeichnete Fachleute in Chiang Mai. Auch hier hat Qualität seinen Preis, wichtig ist für uns, dass wir die Wahl haben, was wir machen möchten.

Unser Haus besteht aus einem Haupthaus mit offenem Ess-/Wohnbereich, einem Schlafzimmer mit Ankleide, Badezimmer und Aussendusche, einem Büro mit Meditationsraum, Terrasse, Swimming Pool und Gäste-Bungalow.

Wir freuen uns darauf, mehr Platz zu haben und im Grünen zu wohnen. Auch den Pool werden wir intensiv nutzen.